Thema
Energiebedarf Emskirchen - eine Hochrechnung für das Jahr 2040!
Das Argument, wir erzeugen heute bereits mehr Strom in der Gemeinde als wir verbrauchen, war gestern. Die allgemeine Umrüstung auf Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge, Klimageräte und die Digitalisierung werden den Strombedarf steigern.
Die folgende Vergleichsrechnung zeigt den Istverbrauch 2019 und den zukünftigen Bedarf für die Gemeinde Emskirchen, die bis 2040 klimaneutral sein sollte.
Für den Energiebedarf des Landkreises zeigt eine Hochrechnung, dass Planungsbedarf besteht. Dabei wird unterstellt, dass die Verstromung von Pflanzen über Biogas nach dem Auslaufen der vertraglichen EEG-Vergütung kaum noch wirtschaftlich betrieben werden kann. Mit Berücksichtigung der zwingend benötigten Speichertechnik für die reg. Energie und den damit verbundenen Verlusten von ca. 40 - 50 % errechnet sich ein weiterer Mehrbedarf von 34.000 MWh. Die Deckungslücke wird also ca. 71.900 MWh betragen.
Emskirchen 2019 Einwohner 6.000
Emskirchen 2019 Emskirchen 2040
Eingespeister EE-Strom 39.633 MWh 30.000 MWh
Wind 17.860 MWh
Solar 8.413 MWh
Biogas 13.360 MWh Biogas wird nach Auslaufen des 20jährigen EEG Vertrages ohne Zusatzverwertung von Wärme o.ä. voraussichtlich als unwirtschaftlich beendet.
Stromverbrauch 2019 29.358 MWh 29.358 MWh
Zusätzlicher Strombedarf für Wärmepumpen ca. 32.500 MWh
Zusätzlicher Strombedarf für E-Mobilität ca. 6.000 MWh
Zusätzlicher Strombedarf für Digitalisierung ca. 1.000 MWh
Zusätzlicher Strombedarf für Speicherverluste ca. 34.000 MWh
________________
Stromverbrauch Emskirchen 2040 101.900 MWh
(Urlaubsreisen und Konsumartikel ohne Bewertung)
Eingespeister EE-Strom 2040 (Biogas eingeschränkt) ca. 30.000 MWh
Versorgungslücke Emskirchen 2040 71.900 MWh
Deckungsgrad mit EE-Strom
2019 2040
155 % - 70%
Um diese Deckungslücke auf dem Gemeindegebiet zu schließen, müssten 10 - 15 Windräder oder 190 ha Freiflächen-PV geplant, genehmigt und errichtet werden. Nachdem die Standorte für Windkraftanlagen weitgehend genutzt wurden, bleibt die PV in der Fläche als Alternative.
Im Solarbiotopverbund bedeutet das für Emskirchen:
• Artenschutz auf vernetzten Flächen ca. 190 ha über 25 Jahre.
• Das bedeutet bei 2000 € Pachteinnahmen/ha ca. 380.000 € /a
Auf den Landkreis umgerechnet 100.000 Einwohner entspricht das einer Deckungslücke von 1.260.000 MWh.
Im Solarbiotopverbund benötigte Fläche zum Ausgleich der Deckungslücke für den Landkreis beträgt demnach 3150 ha.
Die generierten Pachteinnahmen bei 2000-€ Pacht/ha betragen Einnahmen von 6,3 Mio € für die Grundeigentümer.
Bei diesen Größenordnungen ist Sorgfalt und rücksichtsvolle Planung mit allen Akteuren eine gesellschaftliche Verpflichtung!
Eine Reduzierung von Verbrauch und Flächen ist nur durch aktives Stromsparmanagement möglich.
Die Versorgung der großen Städte ist bei dieser Betrachtung nicht berücksichtigt! Allein die Stadt Nürnberg mit ca 550.000 Einwohnern , die kaum über regenerative Stromerzeugung verfügt, hätte einen grob geschätzten Bedarf von dem min. 6-7 fachen des Landkreises, was einer Solarfläche von ca. 20.000 – 30.000 ha entspricht.
Hinweis: Die oben verwendeten Daten wurden
- der Energiebilanz des Landkreises Neustadt/Aisch / Bad Windsheim entnommen, Herausgeber Landratsamt Neustadt a. d. Aisch/Bad Windsheim, Abt. Regionalentwicklung, Fachbereich Energie
Weitere Erkenntnisse sind im Energieatlas Bayern zu recherchieren - https://www.karten.energieatlas.bayern.de/